Their performance splits our coordinate system. The artists use parts, forms and objects, story lines we know. But if you will try to get them in a linear correlation, it will guide you into the blankness. You will exoerience how small changes in our perceptual field will cause bewilderment and disruption. The existential question about the impact of not only massive global but also smallest shifts reflects itself in this performance of Karner | Samaraweerová!

 

 

In ihren installativ-performativen Choreografien verändern Karner/ Samaraweerová das Koordinatensystem von Zeit und Raum, den Instrumenten unserer Selbstverortung,  jedoch nur soweit, dass einzelne Handlungsstränge, einzelne Formen oder Objektteile noch zuzuordnen sind. Der Versuch, diese Einzelteile in einen linearen Zusammenhang zu bringen, Metaphern zu deuten oder moralische Kriterien anzuwenden, führt ins Leere. Schließlich wird klar, dass wir ohne diese Ordnungsinstrumentarien verloren sind, weil eine leichte Veränderung der Wahrnehmungszusammenhänge uns bereits verunsichert. 

 

 

Cornelia Offergeld

 

Geländer, höher gestellt

Grünspan

Lass die Katze in mein Haus

Föhn mit Fliege

Niggerparty

Pokal mit Spiegelleiste

Vatikanfeuer

who is who from boys in the wood

Participation at art Fairs - Exhibitions - Awards 

 

2013 

 

Jenseits des Sehens, Sammlung Stift Admont,  Winzavod, Moskau

WHITE FOR, Tanzquartier Wien, Vienna Art Week

Rotor, Anker Brot Fabrik, Wien

Maecenas, Helmut – List - Halle, Graz

The Contemporary Silence, Lisabird Contemporary, Vienn

My Dirty Gods, Lust Gallery, Vienna

 

Skulpturengarten, Gallery Brunnhofer

KS ROOM, Kornberg

Occupy The Museum, ImPulsTanz, Wien

red carpet showroom
Villa Bulfon, Velden

Greenwax On, Fine Art Festival, Tbilisi, Georgien

,Alan Greenspangrünspan, Akademie Graz + Forum Stadtpark, Graz

,Samtkasten Rome, Akademie Graz

Ve.Sch, Wien

(EA) ,Karner – Eisenberger, Galerie Gölles, Fürstenfeld 

 

Awards, Stipends, Artist in residence

 

 

2012  alan greenspangrünspan, Sammlung Landesmuseum Joanneum

2012   Baku, Aserbaidschan

2009   Ankauf bmukk: ,weekend’

2008   Landesförderungspreis Steiermark

2007   8 Städte Kooperation

 

Published Work

 

2013   Christian Eisenberger, Karl Karner Galerie Gölles

2012  Karl Karner, Linda Samaraweerová ,Greenkasten´ Kerberverlag

2011   Karl Karner in der Sammlung Wolf

2009   Karl Karner, Linda Samaraweerová, ‚I Think We Have a Good Time‘

2005   Karl Karner, ‚gestorben am...‘

1998   Karl Karner, ‚Arbeiten 1996 - 1998‘

 

Vita

 

KARL KARNER

Geboren 1973 in Feldbach. Lebt und arbeitet in Wien und Feldbach

 

AUSBILDUNG

Kunstgießer

2007 - 2012 Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien

                     Klasse Heimo Zobernig 

 

LINDA SAMARAWEEROVÀ

Geboren 1977 in Prag. Lebt und arbeitet in Wien und Feldbach.

AUSBILDUNG

1998 – 2002 P.A.R.T.S. Brüssel, Belgien

 

 

Fake Fuko - Performance

Selection of bronze sculptures

Florian Steininger

 

Karl Karners aktuelle skulpturale Arbeitenaus derSamtkasten-Serie changieren zwischen gestischer Spur im Arbeitsprozess und Formenrelikten, die die Natur selbst hervorgebracht hat. „Informel meets Nature“. Ausgangsprodukt ist im Wasser gezogenes Wachs, das im gehärteten Zustand in Bronze gegossen wird. Intention und Führung des Künstlers bei der Arbeit stehen Zufall und natürlichen Gesetzmäßigkeiten in der Formwerdung entgegen.Man wird unwillkürlich an die Bleigussrituale zu Silvester erinnert, amorphe, formale Konstellationen für allerhand Assoziationsspielraum:Geisterschiffe, Korallenriffe, Kristallwelten, fantastisch apokalyptische Landschaften. Trotz festem Zustand scheint alles in Bewegung, in permanenter Mutation. Eine Ursuppe von Leben und Vergehen. Bei Nahsicht verwandelt sich die Oberfläche in eine monströse Karstlandschaft, in die wir uns verkriechen. Andere Stellen werden weich wie Haut oder falten sich wie Gewänder, dann wieder gebrochen durch das Spitze von Weinstockreben, Nägeln oder Geweihresten. Ein ständiges Wechselspiel von Bedeutungs- bzw. Gegenstandsträger und autonomer Materialqualität der Skulptur tritt in Kraft.Informellen Spuren des Arbeitsvorgangs als Materie versus Abguss der Natur. 

 

SchonLorenzo Ghiberti,Pionier der Portalplastik im Quattrocento, hat sich neben seiner hohen Künste der Abbildung von Figur und Wirklichkeit direkt der Natur bedient, indem er echte Pflanzen und Tiere – wie etwa Eidechsen – in Bronze abgegossen und in die Bordüre der skulptiertenParadiespforteamBaptisterium in Florenzintegriert hat. Karner eignet sich Realität durch Bronzeabgüsse von Weinreben, Geweihen, Perlen, Ästen, Nägeln oder Fingergliedern an und ergänzt sie zu den sonst informell organischen Mutationen seiner Bronzeskulpturen. Durch die einheitliche Fassung und Patina entsteht ein homogenes ästhetisches Gefüge.

 

Die Gesamterscheinung der Skulptur wirkt durchwegs abstrakt,als Resultat einer Wucherung, eines Wachstums, dessen nächste Analogien wir in der Natur selbst finden, zum Beispiel in der Form eines Korallenriffs. Dennoch sei auf den schöpferischen Einfluss des Künstlers verwiesen, dessen Handschrift sich materiell zur Skulptur verdichtet: ein bildhauerischer Zugang, der sich dem klassischen Begriff widersetzt. 

 

Das Werkmaterial in der konventionellen Bildhauerei fungiert als Mittel zum figurativ-skulpturalen Zweck; der Bildhauer formt und modelliert, um zum idealen Abbild zu gelangen. Prozessuale Spuren werden zugunsten des Oberflächenfinishs vermieden. Die Wiedergabe der Wirklichkeit steht im Zentrum, von der Antike bis zum Klassizismus. Erst mit Rodin verraten die Oberflächen von Bronze, Gips und Stein die Handschrift der Arbeit und bieten einen impressionistischen Reiz, ähnlich wie dieflimmernden Farbflecken auf Monets Heuhaufenbildern. 

 

Giacomettis zerklüftete Porträtsbilden den Zenit der hand-modellierten figurativen Skulptur in der Moderne, mit Fingerprints des Autors übersät. Karners nähere Verwandte sind aber die Protagonisten der informellen Plastik nach 1945 als skulpturale Bewegung zum Action Painting.Dynamik, Spur und Abstraktion verfestigten sich in den geradezu gezeichneten Schmiedeeisen-plastiken von David Smithoder auch in den zerklüftet heterogenen Gewächsen von Oswald Oberhuber.

 

Magret Rowellbrachte dieses Phänomen folgenderweise auf den Punkt:„Das vordringliche Ziel war es, den Willen und die Geste des Künstlers als eine physische, fast automatisch reagierende Handschrift einzusetzen und einer rohen, unspezifischen, ursprünglichen Energie plastische Gestalt zu verleihen.“ 

 

Natürlich ist die Malerei und Zeichnung in jener Umsetzung von Energie direkter, da der Pinselstrich oder der dünnflüssig getropfte Lack (bei Pollock) die Bewegung des Künstlers als Spur unmittelbar übersetzt. Eisen, Gips oder Bronze sind hingegen aufgrund ihrer Steifigkeit stets ein Widerstand für Spontaneität und Direktheit in der Expression. Karner hingegen vermag es im Wasserbad die Materie fließen zu lassen, die Bewegungen direkt in gehärtete Form zu fassen, ohne allzu sehr seine expressive Fährte zu markieren. 

 

 

Neben der ungegenständlich prozessualen Note spielt das Kombinatorische, die Assemblage eine große Rolle. Alltagsgegenstände und Naturformen werden selbstverständlich integriert, wodurch ein spannungsreicher Stil- und Motivrealismus entsteht.

 

 

Karner ist nicht an ein ausschließliches Entweder-oder gebunden, sondern er sampelt mit der Skulptur. Trotzdem bleibt die Gesamterscheinung durch die samtig schwarze Haut einheitlich, ganz im Unterschied etwa zu den Objekten aus zahlreich Gefundenem in der Kunst des Dadaismus oder Nouveau Réalisme, die sich in anarchischer Weise von akademisch oder bereits etablierten Kunstrichtungen distanzieren. Die Verbindung von Kunst und Leben ist bei Karner nicht nur in der materiellen Erscheinungsform seiner Skulpturen erkennbar, sondern er erweitert seinen Kunstbegriff durch das Installative und Performative; so platziert er seine dreidimensionalen Arbeiten auf der Bühne, als Teil der Choreografie, die er mit seiner Künstlerkollegin Linda Samaraweerova inszeniert bzw. aktiv daran teilnimmt. Die Offenheit, die Vernetzung und komplexe Vielschichtigkeit der aktuellen Plastik steht somit symptomatisch für Karners erweiterten Kunstbegriff.