young talents from zurich zhdk

 

in unregelmässigen Abständen freuen wir uns, Studenten der ZHDK bei uns begrüssen zu dürfen.

 

Kamran Behrouz

snail riding home ( 2014 )

 

Installation

 

Kamran Behrouz ( 1984, Tehran, Iran ) ist bildender Künstler und lebt zur Zeit in Zürich. 

 

Kamran Behrouz arbeitet vorwiegend installativ. Seine Arbeiten sind zusammengesetzt aus farbig-theatralischer Malerei, Skulpturen, Objekte und Kostümen. Jedes einzelne Element verkörpert ein Teil eines kollektiven Zusammenspiels einer bildhaften Erzählung. Der Betrachter ist aufgefordert, aus dieser narrativen Konstellation seine eigene Geschichte zu erschaffen. Die jeweiligen Elemente der Installation kreieren ihrerseits assoziative Beziehungen zueinander. Jede Konstellation ist gleichzeitig ein Selbstportrait und eine Selbstreflexion einer Situation oder Umgebung. 

 

Kamran Behrouz entnimmt seine Motive aus persönlichen Mythologien, aus Persischer Malerei und westlicher Popkultur, welche er wiederum neu zusammenfügt und auf diese Weise ambivalente Zustände erzeugt. Der Künstler braucht hyperbolische Konstruktionen und Absurdität als künstlerische Ausdrucksform, um vorherrschende Meinungen, Normen und Ideen bezüglich Genderhierarchie, Nationalität, Identität oder Immigration zu dekonstruieren. Seine neuste Arbeit ‹snail riding home› besteht aus einer Serie von Gemälden und Objekten. Die Bilder sind wiederum ambivalent und aufgeladen mit Anteilen von subtil-bitterem Humor, welcher untersucht, wie unterschiedlich sich Köper innerhalb von verschiedenen nationalen Territorien, Kulturen und Religionen verhalten und wie Körper als ein ‹Zuhause› Unterdrückung eines bestimmten Glaubenssystems aufzeigen. Gleichzeitig reflektiert der Künstler mit seinem Werk zwei Positionen, einerseits ein Selbstportrait und andererseits die Verkörperung eines institutionalisierten Menschen in Zeitalter der ‹modern paranoia›.

 

Mo Diener

Aber hallo, wir leben im 21. Jahrhundert ! ( 2014 )

 

Videoprojektion / Wandtext / Fotokopie hinter Glas

 

In der gezeigten Videoinstallation beantworten Mitglieder der Jenischen Community an der Feckerchilbi* Fragen zu verschiedenen Aspekten ihres aktuellen Lebens – zu ihrer Lebensweise, Arbeitsrealität, Sprache, Identität, Ökonomie und zu ihrer Zukunft.

 

Die Arbeit ist Teil einer längerfristigen Recherche Mo Dieners zum Thema Jenische, Roma und Sinti in der Schweiz. Mo Diener arbeitet an geeigneten künstlerischen und politischen Strategien im Umgang mit dem Ausschluss dieser Minderheiten aus der Mehrheitsgesellschaft in verschiedenen historischen Perioden und heute. 

 

Im Juni 2013 hat Mo Diener mit dem mazedonischen Künstler Mustafa Asan das Rroma Jam Session artkollektiv gegründet, welches mit künstlerisch performativen Strategien Diskriminierung und Stereotypisierung gegenüber den Roma, Sinti und Jenischen thematisiert und Rechte einfordert. Die Künstlerin arbeitet mit performativen Mitteln und elektronischen Medien sowie mit Fotografie.

 

Barbara Hauser / Nicole Schmid

Poesie der Vergänglichkeit / Poetics of the Ephemeral,( 2013 / 2014 )

Audiovisuelle Installation / 3 Fotografien

 

Die Arbeit Poesie der Vergänglichkeit reiht sich in ein grösseres Arbeitsprojekt ein, welches sogenannte Tischgespräche verschiedenartig ins Zentrum stellt. In der Arbeit Poesie der Vergänglichkeit steht nicht wie im Ausstellungszyklus im Kunstraum Nextex in St.Gallen (siehe Dokumentation ‹Imago – über die Sinnlichkeit des Gegenwärtigen #1›) der Diskurs als künstlerisches Format im Mittelpunkt der Arbeit, sondern die Poesie der Vergänglichkeit und Fragestellungen rund um transformatorische Prozesse. 

 

Die Grösse der Videoprojektion entspricht dem reellen Format des Tisches, an welchem Nicole Schmid und Barbara Hauser Gespräche über Imagination Vergänglichkeit, Vergessen und Erinnerung führten. Wie bei den Tischgesprächen #1, wurde der Tisch nach dem Essen so gelassen, er verlassen wurde. Die am Tisch entstandene Videoaufnahme von den Bewegungen, Verschiebungen und Veränderungen auf dem Esstisch nach unserem Tischgespräch, besonders die Transformationen, die danach einsetzen, interessieren die beiden Künstlerinnen in dieser Arbeit. Es geht darum, die Poesie der Vergänglichkeit sowie der Umwandlung ins Zentrum zu rücken und diese Prozesse in ihrer Langsamkeit, Eigenwilligkeit und Nicht-Linearität zu reflektieren.

 

Diesen Transformationsprozess haben Nicole Schmid und Barbara Hauser in einer Kollaboration mit dem Pianisten Markus Wüthrich diskutiert und ihn eingeladen, die sichtbare Vergänglichkeit musikalisch zu interpretieren. Dieses Werk changiert subtil zwischen fotografischem Stillleben und Videoarbeit, zwischen Realität und Fiktion, Gegenwart und Vergangenheit, Präsenz und Absenz und fordert den Betrachter heraus die langsamen, fast unmerklichen Irritationen wahrzunehmen.

 

Karin Kurzmeyer

Staubfänger ( 2013 ) 

Objekt

Fussgängerzone ( 2012 ) 

Serie, Bleistift auf ausgedruckte Fotografie

 

Karin Kurzmeyer geboren 1987 in Luzern, lebt und arbeitet in Zürich und Fribourg. Ihre künstlerische Auseinandersetzung beschäftigt sich mit dem direkt begreifbaren Umfeld. Die Dingwelt ist zentraler und zugleich Ausgangspunkt. Ihre Arbeiten verhalten sich meistens wie Angebote und können Funktion, Wahrnehmungsverschiebung, Humor oder Alternative suggerieren. Ihre Beiträge verstehen sich ähnlich wie Skizzen oder Modelle die für etwas stehen, das aber nie komplett einlösen. 

 

Für die Ausstellung ‹Y› zeigt Kurzmeyer eine Zeichnungsserie und ein Objekt. Die Zeichnungen sind direkt auf ausgedruckten Fotografien gezeichnet, welche die Künstlerin nach ihrer Rückkehr von Reykjavik nach Zürich fotografiert hat. Es sind Angebote für die Frage was man mit Baukränen sonst noch tun könnte, anstatt zu bauen. 

 

Karin Kurzmeyer

Staubfänger ( 2013 ) 

Objekt

Fussgängerzone ( 2012 ) 

Serie, Bleistift auf ausgedruckte Fotografie

 

Karin Kurzmeyer geboren 1987 in Luzern, lebt und arbeitet in Zürich und Fribourg. Ihre künstlerische Auseinandersetzung beschäftigt sich mit dem direkt begreifbaren Umfeld. Die Dingwelt ist zentraler und zugleich Ausgangspunkt. Ihre Arbeiten verhalten sich meistens wie Angebote und können Funktion, Wahrnehmungsverschiebung, Humor oder Alternative suggerieren. Ihre Beiträge verstehen sich ähnlich wie Skizzen oder Modelle die für etwas stehen, das aber nie komplett einlösen. 

 

Für die Ausstellung ‹Y› zeigt Kurzmeyer eine Zeichnungsserie und ein Objekt. Die Zeichnungen sind direkt auf ausgedruckten Fotografien gezeichnet, welche die Künstlerin nach ihrer Rückkehr von Reykjavik nach Zürich fotografiert hat. Es sind Angebote für die Frage was man mit Baukränen sonst noch tun könnte, anstatt zu bauen. 

 

Tim Wandelt 

Ohne Titel ( 2013 )

Skulptur

 

Tim Wandelt geboren 1982 in Meerbusch in Deutschland. Wandelt hat in der Klasse von Erwin Wurm an der Universität für angewandte Kunst in Wien studiert, bevor er sein Diplom bei Martin Walde im Juni 2013 abschloss. Zurzeit studiert er im Master of Fine Arts in Zürich. 

 

Tim Wandelt arbeitet bildhauerisch. Er setzt sich mit seiner direkten Umgebung auseinander. Meist verwendet er gefundenen Materialien und Gegenstände oder Dinge, welche von anderen als nicht mehr ‹brauchbar› betitelt werden. Die Dinge erhalten dadurch eine neue Wertschätzung.

 

Um Werte geht es in Tim Wandelts Arbeiten häufig. Tim Wandelt hat bei seiner künstlerischen Produktion stets ein ‹Kunstwerk› als Endprodukt im Kopf; der Prozess und das erlernte Handwerk, die Auseinandersetzung mit dem Material tritt aber in den Vordergrund und der Prozess wird bewusst vorher gestoppt, bevor es überhaupt zu einem ‹Werk› kommen kann.

 

Der bewusste Umgang mit Prozessen und das Wissen wann etwas interessanter ist als die Idee im Kopf, ist die Stärke von Wandelts Arbeit. 

 

Die gezeigte Arbeit setzt sich mit dem Medium der Skulptur auseinander. Tim Wandelt hat eine Silikonform gefunden und diese benutzt um eigene neue Skulpturen zu generieren. Im Gegensatz zum gebräuchlichen Vorgang des Abgiessens hat er wie normalerweise üblich eine positiv Form herzustellen, absichtlich die Aussenwand anstatt den Hohlraum der Silikonform abgegossen. Anders formuliert hat Wandelt die Form, welche sonst zum Abgiessen verwendet wird, abgegossen. Es sind Kaktusartige Objekte aus Epoxydharz entstanden.

 

Intro

 

Nach dem erfolgreichen Start mit der [KALC 1] im Januar folgt nun die zweite Ausgabe der Ausstellungsserie. Mit den Künstlern Yvonne Good und Stefan Rudin hat der Kurator Simon Andy Voegelin bewusst auf einen anderen Schwerpunkt in der jungen Kunst gesetzt. Beide Künstler arbeiten mit Performances setzen sich aber auch intensiv mit Farbe und Licht auseinander. Die [KALC 2] steht daher unter dem Motto: „Die Farbe des Lichts“.

 

Yvonne Good

 

Yvonne Good (*1984) in Sursee geboren und in Zürich aufgewachsen. Nach der Matura studierte sie zwischen 2007 und 2011 an der F+F Schule für Kunst und Mediendesign in Zürich Bildende Kunst. Dazwischen studierte sie ein Semester im Austausch an der HEAD (Haute école d’art et design) in Genf im Bereich Art/Action. Yvonne Good arbeitet vorwiegend in den Bereichen Performance, Video und Sprache. Seit 2010 ist sie Mitglied der Künstlergruppe Sweeterland.

 

Stefan Rudin

 

Stefan Rudin (*1983) in Basel geboren, lebt und arbeitet in Zürich. Stefan Rudin studiert seit 2010 Bildende Kunst an der F+F Schule für Kunst und Mediendesign. Der Fokus seiner Arbeit liegt bei Stefan Rudin bei den Spannungsfeldern und Zwischenspielen von Raum, Zeit, Wahrnehmung und Vermittlung von alltäglichen Situationen in unserem Umfeld. Seit 2001 ist Stefan Rudin als DJ und Soundkünstler unterwegs.

 

 

 Géraldine et Tizian

 John Trashkowsky

 

 17. Januar 2013

 

 

[K.A.L.C.]

 

An der letztjährigen Art Basel diskutierten der Kurator Simon Andy Voegelin und der Zürcher Galerist Armin Berger die Schaffung eines neuen Ausstellungskonzeptes,  das junge lokale Künstler promoten soll, die das Potential für internationale Anerkennung haben.

 

Ziel war, diesen Künstlern eine Plattform zu bieten,  die sie schneller bekannt machen würde.

 

Der Name [KALC] soll genau dies aussagen: „Kick Ass“ – der sprichwörtliche A....tritt– der die Künstler beschleunigt, aber auch herausfordert. Local Contemporary“ – gute Kunst ist nah und sehr modern.

 

Die Idee der [KALC] ist einfach. Die erste Realisation zeigt eine Ausstellung mit einem klaren Konzept:

Ein Shared Solo des Künstlerduos Géraldine et Tizian und der ‚Kunstavatar‘ John Trashkowsky werden die erste Ausstellung gestalten.

 

Die Künstler arbeiten vorwiegend installativ. Die Selbstinszenierung ist massgeblicher Teil Ihrer Arbeit.

Ihre Positionen sind auf eine subtile Weise zeitgenössische und intelligente Provokation - sie sprühen vor Charme und tiefgründigem Witz.

 

Simon Andy Voegelin: „ Ich hatte einfach keine Lust mehr auf die arrivierte Langeweile der Art Basel. Ich

finde, dass junge Künstler mindestens das selbe Niveau, wenn nicht sogar mehr bieten. Das möchten wir

mit [KALC] beweisen.“

Das Künstler-Duo Géraldine et Tizian setzt sich aus den beiden Künstlern Géraldine Honauer und Tizian Baldinger zusammen. Seit 2009 im Atelier «Bleifrei», wo ab 2010 gemeinsame Arbeiten als Künstler-Duo ent- standen. Vorwiegend als Installationskünstler intervenierend, setzen sie sich mit Raum und Zeit auseinander. Oft stellen sie Gegenstände des täglichen Lebens in einen neuen Kontext oder lassen Fundstücke Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählen.

 

Tizian Baldinger (*1982) in Aarau geboren und auf- gewachsen. Ursprünglich gelernter Mediamatiker, hat sich seine Laufbahn schon bald in Richtung Kunst und Kulturförderung bewegt. 2008 konnte er mit der Teilnahme an der Auswahl 08 im Aargauer Kunsthaus den ersten Erfolg seines langjährigen Kunstschaffens feiern. 2009 Gründung der Kunst-und Kulturinstitu- tion «Bleifrei».Sein Schaffen bewegt sich zwischen Installation, Assemblage, Collage und Performance.

 

Géraldine Honauer (*1986) in Aarau geboren. Aus- bildung als Fotografin. Fand ursprünglich ihre künst- lerische Ausdruckskraft in der Fotografie und beweg- te sich immer mehr hin zur installativen Kunst. Dabei dient die Fotografie vermehrt der Dokumentation oder wird für kommerzielle Zwecke eingesetzt. Seit 2010 freischaffende Künstlerin und Fotografin. Mit ihren portugiesischen Wurzeln und engen, verwandt- schaftlichen Beziehungen zu Paris, bewegt sie sich immer wieder zwischen den verschiedenen Kulturen, was sich in ihren Werken widerspiegelt.

 

 

John Trashkowsky ist eine Kunstfigur: ein Produkt unserer Zeit, ein Scanner aktueller Trends. Der Umfang

seiner Arbeit, inspiriert von der Medienüberflutung, ist endlos aber nie ohne tiefgründige Aussagen. Themen wie industrielle Überproduktionen, Fehler der Politik, Wirtschaftsskandale, Allmacht der Medien und andere Konflikte werden von John Trashkowsky pointiert auf die Spitze getrieben und zu Kunstwerken verarbeitet.

 

Die Wahl der Materialien kennt ebenso keine Grenzen wie der Künstler selbst. Denn schon die Wahl eines

Pseudonyms war eine bewusste Entscheidung, um die Kunst und nicht Herkunft, Nationalität, gesellschaftlicher Stand oder politische Gesinnung in den Mittelpunkt zu stellen.

 

Gezeigt wurden seine Werke unter anderem in Berlin (MOCTA, Tacheles)

und in Paris (Ministère de Culture, Hotel Salomon de Rothschild).